Verbandsentwicklung & Sportkoordination

Um in Zukunft noch effektiver agieren zu können, wurden im ÖSV neue Bereichsleitungen mit klaren Zuständigkeiten installiert.

© Franz Oss

Eine davon betrifft den Bereich „Verbandsentwicklung & Sportkoordination“, der hier näher vorgestellt wird.

„Diese Organisationsentwicklung ist ein notwendiger Schritt, um uns zukunftsfit aufzustellen“, umreißt ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober den Beginn einer progressiven Strukturreform. Einer dieser neu geschaffenen Bereiche mit insgesamt 12 Mitarbeitern heißt „Verbandsentwicklung & Sportkoordination“ und wird von Roman Kuss geleitet. Der Kärntner arbeitet seit 2015 im Skiverband, wo er als Sportlicher Leiter für Freeski die klare Aufwärtstendenz dieser Sparte verantwortet. In Zukunft ist Kuss nicht nur im Sport gefordert. Der neue Kompetenzbereich beinhaltet auch die schrittweise Modernisierung des Verbandes.

Aus 3 mach 1

„Hier sind im Grunde genommen die drei ursprünglichen Abteilungen Breitensport, Leistungssport und Hochleistungssport vereint“, skizziert Kuss das neue Aufgabengebiet. Betritt man das Büro des 33-Jährigen, erhält man schon einen kleinen Vorgeschmack auf die ressourcenschonende Arbeitsweise, die schrittweise im gesamten Verband etabliert werden soll. Anstatt dicker Aktenordner und unübersichtlicher Papierstapel steht auf dem Schreibtisch lediglich ein Laptop, wo alle wichtigen Informationen zusammenlaufen. An der Wand hängt ein großer Bildschirm, wo in zahlreichen Online-Meetings unterschiedlichste Verbandsaktivitäten koordiniert werden.

Für Kuss, der auch die Digitalisierung vorantreiben soll, ist es wichtig „einen Blick über den Tellerrand zu wagen und Veränderung sowie Entwicklung zuzulassen. Wir wollen eingefahrene Prozesse neu denken“, so der neue Bereichsleiter. Alle Informationen sollen künftig an einer Stelle zusammenfließen, damit das Knowhow der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zentral gebündelt wird.

„Dadurch schaffen wir mehr Transparenz und eine Prozess-Optimierung im administrativen Bereich.“  

Roman Kuss, Bereichsleiter Verbandsentwicklung & Sportkoordination

Eine zentrale Datenbank mit Systemanbindungen und Anwendungen vom Mitglied, über den Verein bis hin zum den Landesskiverband ist das erklärte Ziel. So soll sämtliches Geschehen, vom Vereinstraining über Kampfrichtereinsätze bis hin zu Wettkämpfen im Nachwuchsbereich digital abgebildet und zugänglich gemacht werden.

Einen hohen Stellenwert hat für Kuss auch die Unterstützung der Vereine. „Gerade das Engagement im Ehrenamt und Funktionärswesen ist ein rar gesätes, kostbares Gut. Wir müssen uns überlegen, wie wir Menschen weiterhin für den Sport motivieren können und welche Benefits wir bieten, um Sportorganisationen auch für junge Menschen attraktiv zu machen.“ Im Zuge solcher Fragestellungen soll auch die Sportkultur nachhaltig verändert werden, ansonsten ist laut Kuss ein Abwandern vom organisierten Vereinssport schwer aufzuhalten.

Auch was den Sport selbst betrifft, ist für den Familienvater klar, dass die Zeit des Zurücklehnens vorbei ist. „Der Skiverband muss sich vollumfänglich zur Servicestelle entwickeln, in der man aktiv auf Sportler, Fans, Mitglieder und Vereine zugeht. Der Sport, also das worum es uns allen geht, bewegt nicht mehr so viele Kinder- und Jugendliche, wie wir es gerne hätten und muss für den Nachwuchs wieder nahbarer und greifbarer werden.“ Für diese Zielerreichung soll auch die Vorbildwirkung der Athlet:innen stärker genutzt werden.

Innerhalb des Verbandes wollen der Kärntner und sein Team für einen reibungslosen Ablauf des Sportbetriebs sorgen und die Synergien zwischen den Sportarten weiter ausbauen. Schließlich gäbe es viele omnipräsente Themen, die alle Sparten betreffen. Ab sofort wird auch nicht mehr zwischen olympischen und nicht-olympischen Sportarten unterschieden. „Wo ÖSV draufsteht, soll auch ÖSV drin sein“, umschreibt Kuss diesen Schritt, der auch eine volle Inklusion des Paraskisports beinhaltet.

Für den engagierten Bereichsleiter ist klar, dass die Erreichung dieser umfangreichen Ziele nicht von heute auf morgen vonstattengeht. Fakt ist auch, dass diese Herausforderungen nur gemeinsam gestemmt werden können. Zielorientierte Lösungsansätze und ein digitaler Wandel sind jedenfalls notwendig, um die Zukunft des Österreichischen Skiverbandes aktiv mitgestalten zu können.