Alpinboarder starten mit Italien-Doppel

Mit zwei Parallelriesentorläufen in Carezza am Donnerstag und in Cortina am Samstag legen die Alpinboarder in dieser Woche mit einem Italien-Doppel im Weltcup los!

© FIS / Miha Matavz

Benjamin Karl montiert eine Damen-Bindungsplatte auf seine Boards

Das Snowboard Austria Team hat sich seit Ende August mit Stationen in Cervinia, den Wintersport-Hallen in Landgraaf (NED) und Peer (BEL), am Stilfser Joch, im Kaunertal, im schwedischen Kabdalis und zuletzt auf dem Kreuzbergpass intensiv auf die bevorstehende Saison vorbereitet.
Vorjahressieger Andreas Prommegger führt in Carezza ein rot-weiß-rotes Aufgebot an, dem zehn Herren und drei Damen angehören. Der routinierte Salzburger erhält am Mittwoch für seinen zweiten Erfolg auf dem anspruchsvollen Pra-di-Tori-Hang nach 2012 eine weitere Siegergondel. „Die Rennen in Carezza und Cortina sind echte Highlights in unserem Kalender. Ich freue mich, dass es nach einer langen und sehr guten Vorbereitung jetzt endlich losgeht. Jede Saison beginnt wieder bei null, aber wenn ich die Trainingsleistungen in den Rennen umsetzen kann, bin ich gut dabei“, ist Prommegger überzeugt.

Benjamin Karl hat in Carezza bereits dreimal gewonnen (2011/PSL, 2016 und 2020/PGS), wobei er vor drei Jahren das rein österreichische Finale gegen Prommegger um den Hauch von einer Hundertstelsekunde für sich entschieden hat. Dem Olympiasieger von Peking 2022 stimmt die Tatsache zuversichtlich, dass die Materialentwicklung nun abgeschlossen ist: „Peking war ein ,Lucky Shot‘, weil dort die Bedingungen genau zu meinem neuen Board gepasst haben. Die vergangene Saison war eine einzige Testphase, in der ich viele Punkte hergeschenkt habe, aber das war eine wichtige Investition in die Zukunft. Die intensive Arbeit hat sich gelohnt – jetzt wissen wir, welche Bretter zu welchen Bedingungen passen“, so Karl. Als ein Ergebnis der umfangreichen Tests wird der Niederösterreicher in diesem Winter eine Damen-Bindungsplatte auf seine Boards montieren.

Fabian Obmann hat in der Vorsaison mit dem Gewinn des Gesamtweltcups ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Schlüssel zu diesem Erfolg war die Konstanz des Kärntners: „Daran möchte ich in dieser Saison anknüpfen, wobei es keine Tragödie ist, wenn ich mich einmal nicht für das Finale der Top 16 qualifizieren sollte. Das gehört dazu und damit muss man auch umgehen können“, so Obmann, der im Parallelriesentorlauf einen Schritt nach vorne machen möchte: „Da habe ich noch etwas Luft nach oben, deshalb habe ich in der Vorbereitung auch etwas mehr Augenmerk auf den PGS gelegt.“

Alexander Payer feiert nach dem im vergangenen Februar bei der WM in Bakuriani (GEO) erlittenen Kreuzbandriss in Carezza sein Comeback. Dem Kärntner machte Anfang September zusätzlich ein Bandscheibenvorfall zu schaffen. „Ich bin rund zwei Monate später in die Vorbereitung eingestiegen, deshalb bin ich natürlich noch nicht bei 100 Prozent. Ich muss jetzt einmal schauen, was derzeit möglich ist. Mein Fokus liegt daher auch nicht auf den ersten Rennen, sondern auf den Heimweltcups im Jänner in Bad Gastein und auf der Simonhöhe“, betont Payer.

Payers Lebensgefährtin Sabine Schöffmann hat sich am vergangenen Wochenende mit einem zweiten Platz beim Europacup-Parallelslalom am Götschen (GER) auf den Weltcup-Start eingestimmt. „Ich wollte vor dem Weltcup noch ein Rennen fahren, da hat der PSL am Götschen gut in meinen Plan gepasst“, sagt Schöffmann, die sich bisher mit der „Pra di Tori“ nicht so richtig anfreunden konnte. „Das ist sicher einer der schwierigsten Hänge im Weltcup und nicht unbedingt mein Favorit. Ich werde aber einmal mehr versuchen, ihn heuer zu bezwingen“, ergänzt Schöffmann.

Claudia Riegler startet in ihre 29. Weltcup-Saison

Claudia Riegler hat sich vor dem Start in ihre 29. Weltcup-Saison intensiv mit ihrem Material auseinandergesetzt. „Früher war es oft so, dass ich ein Lieblings-Board gehabt habe, dem ich bei allen Verhältnissen voll vertraut habe. Jetzt habe ich auch in diesem Bereich meine Komfortzone verlassen und kann heuer auf eine größere Anzahl an Brettern zurückgreifen. So habe ich eines mit härterer Bauweise, das im Flachen extrem schnell ist, und ein anderes, das im Steilen wendiger ist. Ich bin selbst schon gespannt, wie gut mir die Auswahl gelingen wird“, erklärt die Salzburgerin.

PGS-Vizeweltmeisterin Daniela Ulbing, die die vergangene Saison wegen zweier Handverletzungen vorzeitig beenden musste, ist wieder fit und voller Tatendrang: „Wir haben in der Vorbereitung super gearbeitet und kaum Trainingstage streichen müssen. Jetzt freue ich mich auf den Weltcup-Start und darauf, dass ich wieder zeigen kann, was ich draufhabe. Ich habe meinen ersten Parallelriesentorlauf im Weltcup in Carezza gewonnen, deshalb komme ich auch immer wieder gerne hierher zurück“, meint Ulbing, die 2021 auf der „Pra di Tori“ triumphiert hat.

*** Aufgebot für die Weltcup-Parallelriesentorläufe in Carezza und Cortina (beide ITA): ***

Damen (3): Claudia Riegler (S), Sabine Schöffmann, Daniela Ulbing (beide K).

Herren (10): Arvid Auner, Christoph Karner, Sebastian Kislinger, Matthäus Pink (alle ST), Dominik Burgstaller, Benjamin Karl (beide NÖ), Aron Juritz, Fabian Obmann, Alexander Payer (alle K), Andreas Prommegger (S).
              
*** Programm Carezza: ***      

Donnerstag, 14. Dezember 2023:
09.15 Uhr: Qualifikation Damen und Herren
13.15 Uhr: Finale der Top-16-Damen und der Top-16-Herren

*** Programm Cortina: ***

Samstag, 16. Dezember 2023:
14.00 Uhr: Qualifikation Damen und Herren
18.00 Uhr: Finale der Top-16-Damen und der Top-16-Herren

*** TV-Hinweis: ***     
ORF SPORT+ überträgt die Weltcup-Rennen der Alpinboarder in Carezza am Donnerstag, 14. Dezember 2023, ab 13.10 Uhr und in Cortina am Samstag, 16. Dezember 2023, ab 17.55 Uhr jeweils LIVE!