Begehrte
Trophäen

Siegerpreise sind so alt wie der Sport selbst. Hier eine Auswahl an Wintersport-Trophäen, die abseits der üblichen Kristallkugeln, Medaillen und Pokale „Kultstatus“ genießen.

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Neben der Ausschüttung von Preisgeld an die Athlet:innen stellen die Veranstalter auch bei der Auszeichnung der Sieger:innen Kreativität unter Beweis.

In der abgelaufenen Weltcupsaison haben wieder unzählige Trophäen neue Besitzer:innen bekommen. Große, kleine, schwere, originelle, traditionelle, wichtige und weniger wichtige.

Hurra die Gams!

Mit Kitzbühel verbindet man nicht nur Streif und Ganslern, sondern auch die wohl begehrteste Trophäe
im Wintersport, die heuer ihren 50. Geburtstag feierte. Die erste vergoldete Gams, die vom heimischen Goldschmid Sepp Schroll entworfen und gefertigt wurde, gewann 1973 der Schweizer Roland Colombin. Seit 2002 gibt es in der Abfahrt auch eine Silberne und Bronzene Gams, seit 2005 werden diese auch im Super-G (Glas) und im Slalom (Stein) vergeben, für den 2. und 3. Rang in leicht verkleinerter Form. Zum Drüberstreuen gibt es für die Hahnenkammsieger der jeweiligen Bewerbe ein Rekordpreisgeld von 100.000 Euro.

Süßer die Glocken nie Klingen

Kultstatus genießt bei den alpinen Technikspezialisten die Kuhglocke in Adelboden. Nur wer am Chuenisbärgli
am Podest steht, darf das Objekt der Begierde – eine fünf Kilogramm schwere, von Hand gegossene Glocke – entgegennehmen. Rekord-Glockenbesitzer ist übrigens Marcel Hirscher mit neun Siegen und sechs weiteren Podestplätzen – jede Menge klingendes Andenken für den Salzburger Ski-Hero an seine Erfolgsauftritte in der Schweiz.

Ein Adler für den Tournee-Helden

Seit 2013 gibt es für den Gesamtsieger der Vierschanzentournee einen Goldenen Adler auf transparentem Sockel. Dazu gibt’s mittlerweile einen Siegerscheck über 100.000 Schweizer Franken. Mit Gregor Schlierenzauer (Premierensieger), Thomas Diethart (2014) und Stefan Kraft (2015) haben auch drei rot-weiß-rote Überflieger „ihren“ Goldene Adler zu Hause stehen. Rekord-Adler-Sammler ist der Pole Kamil Stoch (3 x).

Vierbeiner aus dem Lappland

Ebenfalls seit zehn Jahren wird den Slalomsiegern im finnischen Levi ein Rentier überreicht – die Vierbeiner bleiben selbstverständlich in ihrer Heimat im Lappland. Rekordsiegerin Mikaela Shiffrin (6 x) darf bereits eine kleine Herde ihr Eigen nennen. Wen unnützes Wissen interessiert: Die erfolgreichste Skirennläuferin der Weltcupgeschichte taufte ihre Rentiere „Sven“, „Rudolph“, „Mr. Gru“, „Ingemar“, „Sunny“ und „Lorax“.

Dreizack von Seefeld

Auch das Nordic Combined Triple feierte heuer sein zehnjähriges Jubiläum. Ebenso alt ist der bekannteste Siegerpreis in der Nordischen Kombination. Dieser ist, angelehnt an ein bekanntes Monument am Seefelder See, mit einer Weltkugel und drei hohen dreiseitigen Pyramiden verziert. In diesem Jahr durfte mit Johannes Lamparter erstmals ein Österreicher die begehrte Trophäe in Seefeld in die Höhe stemmen. Rekord-Triple-Sieger (4 x) ist der Deutsche Eric Frenzel.

Gut dorierter Teller

Ob Scheibe, Schale oder Teller – neben dem überdimensionalen Siegerpreis ist die RawAir – eine norwegische Skisprungserie, die es seit 2017 gibt – vor allem für sein hohes Preisgeld bekannt, das für Frauen und Männer gleich hoch ist. Aufgrund der erhöhten Anzahl der Wertungssprünge bekam der Gesamtsieger der Herren heuer 50.000 Euro Extraprämie, die beste Dame sackte neben dem XXL-Teller immerhin 40.000 Euro zusätzlich ein.

Kanadischer Cowboyhut

Nach den Speedrennen in Lake Louise befindet sich über dem breiten Siegerlächeln der Top-3 stets ein weißer Cowboyhut. Dazu gibt es das traditionelle Siegerbild mit den „Mounties“, der Royal Canadian Mounted Police. Österreichische Rekordsiegerin ist Nicole Schmidhofer (3 Siege), die jüngst ihre erfolgreiche Karriere beendete. Lindsey Vonn, mit 18 Siegen die unumstrittene „Königin“ von Lake Louise, könnte glatt einen Hutladen eröffnen.

Eine Krone für die Snow-Queen

Seit 2005 findet in Zagreb ein Weltcupslalom statt, der zu Ehren der vierfachen Olympiasiegerin Janica
Kostelić später in Snow Queen Trophy umbenannt wurde. Seitdem werden Damen und Herren mit einer Krone aus Kristall gekrönt, in welche die Namen aller Gewinner:innen eingraviert sind. Am öftesten gekrönt wurden Mikaela Shiffrin und Marcel Hirscher (jeweils 5 Siege).

Goldene Eule

Als Pendant zum „Goldenen Adler“ wurde für die Skispringerinnen vor zwei Jahren eine „Goldene Eule“ als Siegerpreis für das Silvester-Tournament auserkoren. Neben zwei österreichischen Besitzerinnen (Sara Marita Kramer und Eva Pinkelnig) brachte die für die Damen gewählte Vogelart auch öffentliche Diskussionen mit sich. Dieser Vogel sei für die grazilen Sportlerinnen „zu unförmig“, meinten viele. Wir halten dagegen und sagen, dass die Eule, die mit zusätzlich 20.000 Euro Preisgeld dotiert ist, vor allem als Vogel der Weisheit bekannt ist.