Dreifachsieg zum Weltcup-Start

Österreichs Skisprung-Adler beginnen die neue Saison dort, wo sie die letzte beendet haben. 

Lillehammer Samstag Hörl Tschofenig Kraft  | © FIS/Action Press/Julia Piatkowska

Daniel Tschofenig siegt vor Jan Hörl und Stefan Kraft in Lillehammer.

Österreichs Skispringer haben einen Traumstart in die Olympiasaison hingelegt. Titelverteidiger Daniel Tschofenig führte am Samstag beim Weltcup-Auftakt in Lillehammer im ersten von zwei Einzel-Bewerben einen rot-weiß-roten Dreifachsieg vor Jan Hörl und Halbzeit-Leader Stefan Kraft an.

Die ÖSV-Adler eröffneten die Saison in der Reihenfolge der Weltcup-Gesamtwertung des Vorwinters. Vollauf zufrieden war natürlich Tschofenig, der nach Schwierigkeiten im Training ausgerechnet im Bewerb seine besten Sprünge (133 m/129 m) auspackte.

Hörl, der in der enorm engen Konkurrenz von fünf auf zwei sprang, musste unterdessen seinem Teamkollegen abermals den Vortritt lassen, war aber dennoch zufrieden. Am Tag nach Platz drei im Mixed-Team verpasste Stefan Kraft (138/120) als Halbzeitleader um 5,2 Punkte, mit seinem 46. Erfolg im Weltcup mit der ewigen Nummer zwei, Matti Nykänen, gleichzuziehen. 

Stefan Kraft jagt historischen Rekord

Stefan Kraft hält aktuell bei insgesamt 15.666 Weltcup-Punkten, die er im Laufe seiner erfolgreichen Karriere von 2012 bis heute erzielt hat. Den historischen Rekord in dieser Kategorie hat die finnische Skisprung-Legende Janne Ahonen mit 15.758 Punkten, die er in insgesamt 410 Einzelbewerben (Hauptbewerbe) im Weltcup von 1993 bis zu seinem Karriere-Ende 2018 angesammelt hat.

Stefan Kraft (32) hat bisher 331 Weltcup-Einzelbewebe im Weltcup absolviert. Vor dem morgigen 332. Bewerb (ab 15:50 Uhr Iive in ORF1) fehlen Kraft somit noch 92 Punkte auf den Allzeit-Rekord. Für einen Sieg im Weltcup bekommt man 100 Punkte gutgeschrieben, für einen zweiten Platz 80 und für einen dritten Platz 60. Das aktuelle FIS-Punktesystem gibt es im Skispringen seit 32 Jahren (seit der Saison 1993/1994).

Ich hatte mich nicht als Sieger auf der Rechnung, beim Wetten hätte ich heute viel Geld verspielt.

Daniel Tschofenig

Daniel Tschofenig (1. Platz): "Ich hatte mich nicht als Sieger auf der Rechnung, beim Wetten hätte ich heute viel Geld verspielt. Aber umso cooler, dass es jetzt passiert ist. Das heute war schon ein Befreiungsschlag nach den Trainings.  Wenn die Anspannung dazukommt, schaffe ich es, die kleinen Hindernisse zu übergehen und einfach voll anzugreifen."

Jan Hörl (2. Platz): "Der Wettkampf war schon sehr cool. Laut Ergebnis haben wir so weitergemacht, wie wir aufgehört haben. Megacool, es zeigt, dass Team Österreich wieder stark vertreten ist. Ich bin megahappy mit dem ersten Einzel-Bewerb. Wir pushen uns gegenseitig.“

Stefan Kraft (3. Platz): "Wenn man sieht, wie nahe die grüne Linie ist und man bei 120 Metern auch keine guten Noten bekommt, obwohl man einen perfekten Telemark macht, ärgert man sich schon etwas. Aber ich rege mich nicht auf. Wenn ich noch fünf Sekunden länger warten hätte können, wäre es vielleicht feiner gewesen. Aber es ist ein Megaergebnis."