Neues Athletendorf am Kulm fertiggestellt

Das ganzjährig nutzbares Gebäude wurde in nachhaltiger Bauweise errichtet und gewährt dem Veranstalter mehr Flexibilität.

© OK Kulm

Richtungsweisende Investition in die Zukunft des Kulms

Skiflug-Veranstaltungen in Bad Mitterndorf/Tauplitz sollen auch über die bevorstehenden FIS Skiflug Weltmeisterschaften Kulm 2024 hinaus gesichert werden.

Der Bau des Athletendorfes ist eine positives Signal und eine richtungsweisende Investition in die Zukunft des Kulms.

Christian Scherer (ÖSV-Generalsekretär)

Skiflug-Veranstaltungen in Bad Mitterndorf stellen die Verantwortlichen des Österreichischen Skiverbandes und des lokalen Organisationsteams, gerade was die Infrastruktur betrifft, immer wieder vor große logistische Herausforderungen. Umso erfreulicher ist, dass der Bund und das Land Steiermark im Zuge der sechsten Skiflug-WM im Ausseerland gemeinsam mit dem Skiverband an einem Strang ziehen, um den Kulm fit für die Zukunft zu machen.

So konnten sich Bund, Land und ÖSV im Vorfeld der Int. Titelkämpfe auf ein gemeinsames Infrastrukturprogramm einigen. Zentraler Punkt dieses Maßnahmenpakets war ein neues Athletendorf, welches vor kurzem fertiggestellt werden konnte. „Dieses ganzjährig nutzbare Gebäude wurde in nachhaltiger Bauweise errichtet und gewährt uns die notwendige Flexibilität, um die vielen Herausforderungen rund um eine Skiflugveranstaltung noch besser bewältigen zu können“, so WM-Projektleiter Christoph Prüller.

"Kulm ist Kult. Gerne erinnere ich mich an so manche Sternstunde des Skifliegens in der Steiermark: den Weltrekord von Andreas Felder mit 191 Metern, den legendären WM-Titel von Andreas Goldberger vor 28 Jahren oder – schon in meiner Zeit als Sportminister - den Weltcupsieg von Stefan Kraft im Februar 2020. Die Schanze am Fuße des Kulmkogels hat im Laufe der Jahre einige Modernisierungsschübe erfahren, diesmal war die Professionalisierung des Wettkampfumfeldes im Fokus. Ich freue mich, dass das Sportministerium einen Beitrag dazu leisten konnte", erklärte dazu Sportminister Werner Kogler.

Für ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer ist der Bau des Athletendorfes „ein positives Signal und eine richtungsweisende Investition in die Zukunft des Kulms. Mit diesen infrastrukturellen Maßnahmen wollen wir die Voraussetzungen dafür schaffen, den Kulm zukünftig zumindest drei Mal in einem olympischen Zyklus – also in vier Jahren – bedienen zu können. Ein großer Dank gilt dem Land Steiermark und dem Sportministerium für die finanzielle Unterstützung und die gute Zusammenarbeit.“

Landeshauptmann Christopher Drexler freut sich bereits auf die bevorstehenden Medaillen-Entscheidungen: „Dass internationale Großveranstaltungen wie die FIS Skiflug WM bei uns am Kulm gastieren, bestätigt einmal mehr die hervorragende Gastgeberqualität der Steiermark. Deswegen ist uns als Land Steiermark wichtig, das Areal um die Skiflugschanze auch für kommende Veranstaltungen noch attraktiver und auch klimafreundlicher zu gestalten. Die Vorfreude steigt, wenn bereits in wenigen Tagen das Athletendorf seine Tore öffnet und der internationale Skiflugzirkus zu diesem sportlichen Highlight im grünen Herzen zusammenkommt.“

"Der Kulm ist seit vielen Jahren ein wichtiger Austragungsort des Skiflug-Sports und zählt mit seiner wunderbaren Lage zu den schönsten nordischen Sportanlagen. Mit der Permanentmachung der nötigen Infrastruktur haben wir gemeinsam mit den Partnern Land Steiermark und ÖSV eine naturbewusste und nachhaltige Lösung gefunden", erklärte Philipp Trattner, Leiter der Sektion Sport im BMKÖS.

Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang spricht in diesem Zuge auch die Ende November eröffnete, neue Zufahrtsstraße an. „Durch unsere Investitionen steht den Fans am Kulm eine deutlich verbesserte Zufahrtssituation zur Verfügung. Besonders erfreulich ist, dass der Kulm nun auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wieder bestens erreichbar ist. Somit steht einer grandiosen WM nichts mehr im Weg.“

Einladend, funktionell und nachhaltig

Das Athletendorf selbst, welches neben den Räumen für die Sportler auch über ein Lager, Büroräumlichkeiten sowie Sanitäranlagen verfügt, konnte in nur zwei Monaten Bauzeit realisiert werden und ist neben seiner Funktionalität auch ein echter „Hingucker“. Vor allem die sichtbare Holzbauweise verleiht dem Gebäude einen hochwertigen und einladenden Charakter.

Mit dem neuen Objekt ist auch die Vielzahl an Containern, welche bisher pro Event auf- und abgebaut werden mussten, Geschichte. „Dadurch können wir in Zukunft nicht nur Transportkosten einsparen, sondern durch die  Reduktion der damit verbundenen CO2-Emissionen auch der Umwelt etwas Gutes tun“, so Prüller. „Zudem wird das neue Gebäude mit einer Pelletheizung nachhaltig geheizt.“

Einer der ersten, die sich von den Vorzügen des neuen Athletendorfes überzeugen konnten, war Andreas Goldberger, der 1996 mit seiner Skiflug-Goldmedaille am Kulm ganz Österreich in Freudentaumel versetzte: „Hier wird ein toller Komfort geboten – alles ist sehr geräumig und auch zum Aufwärmen geeignet. Die Athleten dürfen sich wirklich freuen, wenn sie hier am 25. Jänner im wahrsten Sinne des Wortes einchecken“, so der dreifache Gesamtweltcupsieger.

"Bad Mitterndorf lebt den Kulm"

Groß ist auch die Vorfreude im WM-Ort selbst. „Es ist schön zu sehen, dass vor der Skiflug-WM 2024 noch einige Infrastrukturmaßnahmen, wie das Athletendorf oder auch die neue Zufahrtstraße und Eisenbahnkreuzung umgesetzt werden konnten. Bad Mitterndorf lebt den Kulm und freut sich gemeinschaftlich jedes Mal auf diesen Event. Ich hoffe, dass die Athleten viel Freude mit ihrem neuen Zuhause haben“, erklärt Veronika Grill, Bürgermeisterin der Marktgemeinde Bad Mitterndorf.

Neben der Errichtung des Athletendorfes wurde auch in die Erweiterung des Windnetzes investiert. Zudem mussten Anpassungen im Schanzenauslauf, im Bereich des Kampfrichterturms und bei den Stiegen zum Starthaus vorgenommen werden, um den Anforderungen seitens des Internationalen Ski- und Snowboardverbandes/FIS gerecht zu werden.