Pinkelnig gewinnt Gesamtweltcup

Skispringerin Eva Pinkelnig ist erstmals Gesamtweltcupsiegerin. Nach dem drittletzten Saisonbewerb ist sie rechnerisch nicht mehr einzuholen.

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Die 34-jährige Vorarlbergerin tritt damit in die Fußstapfen ihrer Teamkollegin Sara Marita Kramer, die im Vorjahr die große Kristallkugel erobern konnte.

Pinkelnig reichte für ihren Erfolg am Montag im drittletzten Saisonbewerb in Lillehammer (NOR) ein elfter Platz. Da ihre erste Verfolgerin im Weltcup, die Deutsche Katharina Althaus, nicht über Platz fünf hinauskam, führt Pinkelnig nun mit 215 Punkten in der Gesamtwertung und ist damit in den ausstehenden zwei Bewerben in Lillehammer (15.3.) sowie im finnischen Lahti (24.3.) rechnerisch nicht mehr einzuholen. Die Skiflug-Premiere der Damen im norwegischen Vikersund (19.3.) zählt nicht zum Weltcup.

Im Laufe der Saison 2022/23 konnte Pinkelnig bisher 17 Podestplätze, darunter 6 Siege, verzeichnen. Dazu kamen zwei Silbermedaillen bei der nordischen Skiweltmeisterschaft in Planica (SLO), die ihre außergewöhnliche Saison abrundeten. Pinkelnig ist nach Kramer (2021/22) und Daniela Iraschko-Stolz (2014/15) die dritte Skisprung-Gesamtweltcupsiegerin aus Österreich.

Ausgerechnet hier in Lillehammer, wo alles angefangen hat, ein paar Jahre später Gesamtweltcupsiegerin zu sein, das ist unglaublich.

Eva Pinkelinig, Gesamtweltcupsiegerin

Eva Pinkelnig: "Man sieht's eh, ich bin überwältigt. Das ist unglaublich. Danke an alle, die dafür gearbeitet haben. Ausgerechnet hier in Lillehammer, wo alles angefangen hat, wo ich meinen ersten Weltcup-Bewerb gesprungen bin, ein paar Jahre später Gesamtweltcupsiegerin zu sein, mit allem, was ich zwischendrin erleben hab müssen, das ist unglaublich. Mir fällt es selber schwer das Ganze in Worte zu fassen. Es waren total schöne Reaktionen im Exit Gate. Die anderen Nationen haben sich mega mitgefreut. Das fühlt sich wie ein Traum an. Zwickt's mi, ich glaub i dram. In der Situation, in der ich gerade bin, ein Wahnsinn. Ich bin nicht ganz fit. Meine Ohren sind immer noch zu, man hört's eh ein bissl an der Stimme. Aber ich hab alles gegeben. Man hat's gesehen bei den Sprüngen: Das Balance-Gefühl, das fehlt ein bisschen. Trotzdem steh ich jetzt ganz oben. Ich werde heute der Mannschaft sicher einen ausgeben, das muss einfach drin sein."

Die ersten zwei Drittel von der Saison war Eva so stark. Da hat sie nichts aus der Ruhe gebracht. 

Harald Rodlauer, Cheftrainer Skisprung Damen

Harald Rodlauer: "Dass die Eva da jetzt die Kugel holt, das ist schon gewaltig. Das zeigt schon, was hier von ihr und vom gesamten Team geleistet wurde. Wenn man das verfolgt hat, vom Saisonstart in Wisla weg bis zum heutigen Tag, dann ist das absolut gewaltig, was die Eva da jetzt geleistet hat. Manchmal braucht's da eben auch Reibereien im Team, es braucht ehrliche Auseinandersetzungen, es braucht einen respektvollen Umgang, damit du dich weiterentwicklen kannst. Die ersten zwei Drittel von der Saison war die Eva so stark. Da hat sie einfach nichts aus der Ruhe gebracht. Da hat sie Trainings ausgelassen, weil sie so überzeugt war von dem, was sie drauf hat. Da hat man gesehen, dass es in Richtung Kristallkugel gehen kann."