Kramer gibt Karriereende bekannt

8 Jahre nach ihrem Weltcupdebüt in Hinzenbach hat sich Sara Marita Kramer entschlossen, ihre Karriere mit dem heutigen Tag zu beenden. 

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Sara Marita Kramer hat sich dazu entschlossen ihre aktive Karriere als Skispringerin mit dem heutigen Tag zu beenden. 

„Einen Schlussstrich zu ziehen ist kein einfacher, aber für mich der richtige Schritt“, erklärt die Salzburgerin, die in ihrer Laufbahn 15 Weltcupsiege, die Team-Goldmedaille bei der WM in Oberstdorf 2021 und den Gesamtweltcupsieg in der Saison 2021/2022 feiern konnte. „Ich habe mich in letzter Zeit bewusst zurückgezogen, um mir genügend Raum zu geben, um die letzten Jahre und Erlebnisse reflektieren zu können. Der sportliche Weg erfordert vollen Einsatz. Mir ist bewusst geworden, dass mich der Erfolg und der Alltag als Leistungssportlerin nicht mehr so erfüllen wie früher. Dadurch fehlt auch die Bereitschaft, mich mit voller Hingabe darauf einzulassen. Ich bin stolz darauf, auf mich und mein Gefühl zu hören, und ich möchte zeigen, dass es stark ist, eine bewusste Entscheidung für sich selbst zu treffen“, so Sara Marita Kramer zum Karriereende nach acht Jahren im Skisprungweltcup.

Am 4. Februar 2017 feierte die Springerin aus Maria Alm ihr Weltcupdebüt beim Heimweltcup in Hinzenbach. Dort sammelte sie mit Platz 29 bereits ihre ersten Weltcuppunkte. Im Jänner 2020 sicherte sich die damals 18-jährige den ersten von insgesamt 15 Weltcupsiegen in Sapporo (JPN). In den kommenden Jahren sollten weitere 14 Siege und unzählige Podestplätze folgen. Die Nordische Skiweltmeisterschaft 2021 in Oberstdorf verließ sie mit einer Gold- (Teambewerb) und einer Bronzemedaille (Mixed-Team Bewerb). Der Weltcupwinter 2021/2022 markierte für Sara Marita Kramer ihren größten Karrierehöhepunkt als Gesamtweltcupsiegerin. In dieser Saison war sie bei 18 Einzelwettkämpfen gestartet und sprang elf Mal aufs Podest. Im selben Winter stand die Salzburger auch vor ihrer größten Herausforderung. Aufgrund einer Coronavirus Infektion verpasste sie die Olympischen Winterspiele in Peking und somit die Chance auf Edelmetall.

Die vergangene Saison musste die Salzburgerin aufgrund einer Gürtelrose frühzeitig beenden. Nach einer längeren Regernationspause kehrte die Springerin aus Maria Alm wieder zurück auf die Schanze und startete mit der Vorbereitung für die kommende Olympiasaison: „Mein großer Traum war immer eine Medaille bei den Olympischen Spielen zu gewinnen. Als ich die letzten Spiele aufgrund der Corona-Virus Infektion verpasst habe, hat es mich härter getroffen, als gedacht. Ich habe dennoch versucht, mich wieder aufzuraffen und weiterzuarbeiten um mein Ziel – eine Medaille zu erreichen – und damit meine Geschichte fertig schreiben zu können“, erklärt Kramer.

Die Entscheidung des Rücktritts markiert das Ende eines bedeutenden Kapitels im Leben der 23-Jährigen und zugleich den bewussten Schritt in einen neuen Lebensabschnitt. „Es ist nicht das Ende der Geschichte, welches ich mir als kleines Mädchen erträumt habe. Ziele und Träume können sich aber ändern. Ich bin dankbar für all meine gesammelten Erfahrungen und möchte mich für die Unterstützung bei meiner Familie, Freunden, Sponsoren, den Fans, den Trainern, dem gesamten Team und dem Österreichischen Skiverband bedanken", ergänzt die Springerin aus Maria Alm.

Für den sportlichen Leiter der Sparte Skisprung im ÖSV, Florian Liegl, ist der Rücktritt von Sara Marita Kramer ein herber Verlust für den Damen Skisprungsport:  „Es ist natürlich sehr schade, dass eine unserer erfolgreichsten Skispringerinnen ihre Karriere beendet. Sie hat mit ihren erst 23 Jahren bereits große Erfolge, wie den Sieg des Gesamtweltcups und 15 Weltcupsiege, feiern können. Für Sara stehen bei uns jederzeit alle Türen offen – wir wünschen ihr für ihre Zukunft alles Gute.“