Kuriose Strafe verhindert Podium

Johanna Hiemer und Paul Verbnjak passieren beim Mixed Team Relay in Villars-sur-Ollon als 3. die Ziellinie, aber eine kuriose Strafe wirft das Duo auf Platz 4 zurück.

Johanna Hiemer (Bildmitte) vom Start weg an der Spitze | © Ski Austria / Weigl

Hiemer und Verbnjak verlieren Podium durch kuriose Strafe

Das heutige Mixed Team Relay beim Weltcup in Villars-sur-Ollon endet mit einer großen Enttäuschung für das Ski Austria Team. Johanna Hiemer und Paul Verbnjak passieren als 3. die Ziellinie, aber eine kuriose Strafe wirft das Duo auf Platz 4 zurück.

Beim Weltcup in Villars-sur-Ollon stand für die Skibergsteiger heute das Mixed Team Relay auf dem Programm. Johanna Hiemer und Paul Verbnjak konnten in dieser Disziplin in allen bisherigen Rennen den 4. Platz erzielen. Zuletzt, vor einer Woche in Boi Taüll, fehlten der rot-weiß-roten Paarung gerade einmal 15 Sekunden auf das Podest. Heute sollte es endlich mit der Top-3-Platzierung klappen. Entsprechend motiviert startete Hiemer in den ersten Durchlauf, führte das Feld teilweise an und übergab als 3. an Teamkollegen Paul Verbnjak. Der Kärntner konnte zwischendurch wieder bis auf Platz 2 aufholen, übergab letztendlich auf Platz 3 an die 28-jährige Steirerin, die diese Platzierung halten konnte. Im letzten Durchlauf erkämpfte sich der Kärtner in der Abfahrt den 2. Platz, wurde aber im letzten Anstieg noch einmal ausgesprintet. Auf dem langersehnten 3. Rang liegend, überquerte Verbnjak die Ziellinie und wurde von Hiemer jubelnd empfangen. Beim Blick auf das Zeitendisplay wich der Jubel rasch erstauntem Entsetzen. Aufgrund einer 15-Sekunden-Strafe wurde das Duo auf Platz vier zurückgeworfen. Johanna Hiemer hatte, so die ISMF-Argumentation, bei der ersten Abfahrt den Rennanzug eine handbreit zu weit geöffnet. Einen echten Videobeweis blieb der Dachverband der Skibergsteiger aber auch nach dem Protest der ÖSV-Mannschaft schuldig. Lediglich ein Video aus der letzten Wechselzone vor der Abfahrt genügte der Jury, um die Strafe aufrecht zu erhalten. Der Sieg ging an das spanische Team mit Marta Garcia Farres und Oriol Cardona Coll vor der Schweiz mit Marianne Fatton und Jon Kistler. Das Podest komplettierte das Team aus Italien mit Giulia Murada und Ernesto Canclini Nicolo. Das zweite ÖSV-Team, Sarah Dreier und Andreas Mayer, belegte im kleinen Finale, ebenfalls mit einer Zeitstrafe belegt, Platz 5 und damit Gesamtrang 17.

Den 3. Platz auf diese Art und Weise zu verlieren ist für mich einfach sehr, sehr schwer nachvollziehbar.

Paul Verbnjak

Hiemer im Sprint erneut Top-20

Im Sprintrennen am Vortag sorgte erneut Johanna Hiemer, mit Platz 16, für das beste Ergebnis aus ÖSV-Sicht. Sarah Dreier belegte Platz 26 und Andreas Mayer kam als bester Österreicher auf Platz 28 ins Ziel. Paul Verbnjak und Daniel Zugg konnten sich nicht für die Finalläufe der besten 30 qualifizieren und landeten auf den Rängen 34 und 37.

Stimmen:

 

Johanna Hiemer:
„Sportlich gesehen bin ich heute sehr zufrieden. Die Strafe ist für mich absolut nicht erklärlich. Das hat natürlich den gesamten Tag getrübt, vor allem auch wenn man bedenkt, dass es trotz Zeitstrafe nur um einen Wimpernschlag nicht für das Podium gereicht hat. Die Freude über den 4. Platz hält sich bei mir deshalb sehr in Grenzen.“

Paul Verbnjak:
„Leistungsmäßig war das sicherlich von uns beiden das stärkste Mixed Rennen bisher. Der Kurs ist mir zwar nicht 100% entgegengekommen, aber es ist trotzdem sehr gut gelaufen und auch nach meiner Erkältung fühle ich mich jetzt wieder gut. Den 3. Platz auf diese Art und Weise zu verlieren ist für mich einfach sehr, sehr schwer nachvollziehbar. Die Enttäuschung ist dementsprechend riesengroß, zumal trotz Zeitstrafe nur eine halbe Sekunde auf das Podest gefehlt hat.“