Sieg und Abfahrts-Kristallkugel für Hütter

Auch Teamwertung an Ski Austria Ladies.

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Mit einem "filmreifen" Finale Furioso haben die Alpinski-Frauen des ÖSV zum Saisonausklang gleich zwei Kristallkugeln erobert.

Cornelia Hütter gewann am Samstag beim Weltcup-Finale 2024 in Saalbach-Hinterglemm die Abfahrt und fing damit die Schweizerin Lara Gut-Behrami noch sensationell in der Disziplinen-Wertung ab. Zudem sicherte sich das Team von Roland Assinger dank einer starken Teamleistung mit Christina Ager, Stephanie Venier und Mirjam Puchner auf den Plätzen vier, fünf und sechs sowie Ariane Rädler als Zehnte auch noch den Frauen-Nationencup.

Das letzte Frauen-Rennen der WM-Generalprobe ging auf dem Hinterglemmer Zwölferkogel unmittelbar vor einem neuerlichen Wetterumsturz in Szene. Es brachte enorme Dramatik. Obwohl Hütter sich am Vortag im Super-G die Schulter lädiert hatte, kam die Steirerin in der Abfahrt mit Bestzeit ins Ziel. Die mit 72 Punkten Vorsprung auf Hütter ins Rennen gegangene Gut-Behrami hingegen blieb fast zwei Sekunden hinter der Österreicherin zurück. Mitten im Jubel brachten die Slowenin Ilka Stuhec (2.) sowie Nicol Delago (3.) aus Italien Hütter auf der immer schneller werdenden Piste mit starken Zwischenzeiten aber noch ins Schwitzen. Nicht zuletzt auch dank der Schützenhilfe von Hütters ÖSV-Teamkolleginnen blieb Gut-Behrami am Ende aber als 17. ohne Zähler und stand somit der erste Kugelgewinn für Hütter überhaupt fest.

Durch das gute Mannschaftsergebnis gab es zudem einen klaren Sieg in der Frauen-Nationenwertung mit 333 Punkten Vorsprung auf die Schweiz. Die zweite Kristallkugel der Saison übernahm Cheftrainer Roland Assinger mit großer Freude.

Hütter gab zu, mit fast nichts mehr gerechnet zu haben. "Wenn ich ehrlich bin, war die Sache für mich gegessen. Ich hatte mir eigentlich größere Chancen im Super-G ausgerechnet." Am Start der Abfahrt sei sie deshalb überhaupt nicht nervös gewesen. "Daür hat es mich im Ziel dann fast zerrissen, so ist es drunter und drüber gegangen. Ich habe mich überhaupt nicht mehr ausgekannt."

Es war hochdramatisch, fast schon ein bissl filmreif."

Cornelia Hütter

Venier, die mit 68 Zählern Rückstand auf Gut-Behrami sogar eine noch bessere Ausgangslage gehabt hatte, ließ als Tages-Fünfte ihre Chance ungenutzt und verpasste am Ende Platz drei in der  Abfahrtswertung um vier Punkte. "Ich bin richtig gut Ski gefahren. Deshalb ist es mir unerklärlich, warum ich oben schon so weit hinten war", rätselte die Tirolerin. "Ich habe aber alles gegeben und wenn man das tut, ist der Ärger auch wieder schnell verflogen", sagte Venier. "Und ein bissl ärgern darf man sich ja immer."


Feiern werde man natürlich gemeinsam. "Wir sind ein Team. Das war vorher so und ist auch jetzt so", versicherte Venier. Das "Wie" der Party liege auf der Hand. "Manuel Feller hat uns vorgezeigt wie es geht." 


Pech hatte Victoria Olivier. Die 19-jährige Junioren-Weltmeisterin aus Vorarlberg ging als 21. und letzte Fahrerin an den Start, schied nach einem Sturz aber aus.

 

Auch die ÖSV-Trainer hatten sich angesichts der Renn-Dramatik auf die Nägel gebissen. Einer "fiel" vor Begeisterung sogar von seiner  Stehleiter. "Conny hat viel mitgemacht. Ihre Karriere war eine Berg- und Talbahn. Sie ist ein richtiger Kapazunder", lobte Assinger. "Ich habe gefühlt, dass das heute unser Tag ist. Ich bin unfassbar stolz auf das Team. Diesen Zug kann man nicht bremsen, das ist ein Motivationschub schon fürs kommende Jahr."