Innovatives Training zur neuen Weltcupsaison

Zusätzliches Leistungsscreening sowie spezielles Bewegungs- und Krafttraining soll die Lücke auf die Top-Teams weiter schließen.

Team-Physiotherapeutin Stephanie Krepper und Löberbauer Athletiktrainer Roland Hörtnagl beim Krafttraining mit den Skibergsteiger:innen | © Ski Austria / Weigl

10 Wochen bis zum Weltcup-Auftakt

Der Countdown zum Weltcupauftakt der Skibergsteiger geht in die heiße Phase. In 10 Wochen beginnt im französischen Val Thorens die neue Wettkampfsaison. Zusätzliches Leistungsscreening sowie spezielles Bewegungs- und Krafttraining soll die Lücke auf die Top-Teams weiter schließen.

Die Vorbereitungen auf die kommende Weltcupsaison verläuft für die Ski Austria Mannschaft nach Plan. Rund 10 Wochen vor dem Weltcupauftakt im französischen Val Thorens zeigt sich der Betreuerstab rund um Nationaltrainer Matthias Gumpenberger äußerst zufrieden mit der Entwicklung. Das Team blieb in der Sommervorbereitung bisher verletzungs- sowie krankheitsfrei und auch die Leistungsentwicklung ist in der gesamten Mannschaft äußerst positiv. Das Ziel für die kommende Saison ist somit klar definiert: Nach den Erfolgen im Vertical und Individual, mit dem ersten Weltcupsieg und dem Gewinn der kleinen Kugel durch Vizeweltmeisterin Sarah Dreier, dem ersten Stockerlplatz für Paul Verbnjak sowie weiteren Top-5 Ergebnissen durch Johanna Hiemer, soll endgültig auch in der olympischen Disziplin, dem Sprint, der Anschluss an die Spitze gefunden werden. Als bestes Ergebnis aus der letzten Saison steht hier der 8. Platz von Daniel Zugg zu Buche.

Wir können mit den bisherigen Ergebnissen und der Vorbereitung sehr zufrieden sein.

Matthias Gumpenberger, Nationaltrainer Skibergsteigen

Intensives Screening und gezieltes Krafttraining
Der Nationaltrainer setzt deshalb, neben bewährten Trainingskonzepten, auch auf neue Impulse. Zusätzlich zur regelmäßigen Leistungsdiagnostik im nordischen Zentrum in Hochfilzen und den regelmäßigen Laktatmessungen, führ der Nationaltrainer in der diesjährigen Vorbereitung auf ein engmaschiges, innovatives Screening durch. Wurden bisher regelmäßig die Laktatwerte als Maßstab herangezogen, werden nun auch zusätzliche Indikatoren, wie etwa der Ck-Wert, regelmäßig geprüft. Somit lässt sich der Regenerations-Status der Sportler:innen exakter bestimmen und somit das Training individueller gestalten.

Als weitere Ergänzung zur bisherigen Vorbereitung setzt Gumpenberger auf ein gezieltes Krafttraining, das gemeinsam mit Team-Physiotherapeutin Stephanie Krepper bei Löberbauer Performance in Schwaz initiiert wurde. Im Juli wurden alle Athlet:innen deshalb einem standardisierten Check-Up unterzogen, aus dem sich individuelle Defizite im Bereich der Stabilität, Mobilität und hinsichtlich Unterschieden in den jeweiligen Extremitäten ableiten lassen. Darauf aufbauend entwickelte Athletiktrainer und Physiotherapeut bei Löberbauer Performance, Roland Hörtnagl, gemeinsam mit Stephanie Krepper, ein individuelles Kraft-Trainingsprogramm. In einer 3-wöchigen Phase trainierte das Team, mit Fokus auf korrekten Bewegungsabläufen, regelmäßig in Schwaz. Mit einem individuellen Plan führt jede:r Sportler:in das umfangreiche Übungsprogramm nun selbstständig durch. Daniel Löberbauer, der das Verfahren aus den USA mitgebracht hat, kann hierbei auf jahrelange Erfahrung, unter anderem mit dem Nationalteam der Rodler, zurückblicken. Das ganzheitliche Trainingskonzept stellt einerseits eine ausgezeichnete Verletzungsprophylaxe dar, andererseits resultiert durch die erhöhte Rumpfstabilität, Intensivierung der Mobilität und gezielte Muskelansteuerung mittel- bzw langfristig eine positive Leistungsentwicklung.

Kein Wunder also, dass Nationaltrainer Gumpenberger äußerst positiv in die Zukunft blickt. Zunächst aber heißt es für die Skibergsteiger noch 2 Wochen Sommertraining, ehe im Oktober der erste Schneekontakt am Gletscher auf dem Programm steht. Am 25. November fällt dann in Val Thorens (FRA) der Startschuss zum ersten Sprintrennen der Saison.

Stimmen:

Matthias Gumpenberger, Nationaltrainer Ski Austria Skibergsteigen:
„Wir können mit den bisherigen Ergebnissen und der Vorbereitung sehr zufrieden sein. Dass wir mit unserer Physiotherapeutin Stephanie Krepper jetzt auch ein ausgeklügeltes Krafttrainingskonzept umsetzen können, stimmt mich sehr positiv, was die mittelfristigen Ziele anbelangt. Das große Ziel ist und bleibt natürlich bei Olympia 2026 ein Wörtchen um die Medaillen mitreden zu können. Aber jetzt konzentrieren wir uns erst einmal auf die bevorstehende Saison und wir können es schon nicht mehr erwarten endlich wieder auf Schnee zu trainieren.“

Johanna Hiemer:
„Wir haben ja selbst ein Fitness-Studio und ich habe in den letzten Jahren auch immer etwas Kraft trainiert, aber das Konzept von Löberbauer taugt mir richtig gut. Dadurch habe ich viele neue Impulse bekommen und wieder richtig Freude am Krafttraining. Ich hoffe, dass es sich auch in der Rennen bemerkbar macht. Ich hatte eine tolle Saison, woran ich anknüpfen kan und vor allem Sprint noch weiter nach vorne kommen möchte.“

Stephanie Krepper, Physiotherapeutin Ski Austria Skibergsteigen:
„Wir konnten im Laufe der letzten Saison schon einige Defizite eruieren und haben jetzt mit Roland Hörtnagl und Daniel Löberbauer erfahrene Partner an unserer Seite, um daran zu arbeiten. Der Prozess dazu wurde nun angestoßen und wir sehen bei unseren Patienten und Sportlern, dass sich die Erfolge mittel- und langfristig messbar einstellen.“