FAQ

Wie verhindert man Unfälle? Braucht es eine Pistenpolizei? Wer bezahlt die Rettung?
Ski Austria antwortet.

Nein, im Gegenteil, unsere Untersuchungen belegen, dass die Zahl der Unfälle in den letzten Jahren besonders seit Einführung der Carvingski sogar geringer geworden ist.
Der Eindruck der Zunahme entsteht, wenn - wie zum Beispiel in Ferienzeiten - viele Leute gleichzeitig auf der Piste sind. Dann passieren naturgemäß auch mehr Unfälle.

Über 90% der Unfälle sind selbstverschuldet. Kollisionen sind mit ca. 10% die Ausnahme. Da Zusammenstöße aber meist schwere Folgen haben, nehmen sie in den Medien einen größeren Platz ein. Die meisten Unfälle passieren aufgrund von Selbstüberschätzung oder Unaufmerksamkeit.

Alkohol, Rauchen und Höhe sind Risikofaktoren. Frauen, besonders wenn sie untrainiert sind und kalte Temperaturen vorherrschen, sind gefährdet, Knieverletzungen zu erleiden.

Unfälle ereignen sich vor allem am späten Vormittag und am späteren Nachmittag (Ermüdung), bei guter Wetterlage und guten Pistenverhältnissen.

Bei den Skifahrern sind es meist Knieverletzungen. Kopfverletzungen haben sich sicher aufgrund der Skihelme verringert. Snowboarder verletzen sich am häufigsten am Handgelenk. Schulter und Rücken sind ebenfalls häufig betroffen.

Unsere Studienergebnisse deuten nicht daraufhin. Allerdings scheinen besonders harte oder eisige Pistenverhältnisse das Risiko für schwere Unfälle (hohe Geschwindigkeit!) zu fördern. Prävention: Vernünftige, dem Können angepasste Fahrweise.

Man sollte sich an die FIS-Regeln halten, die an Tal- und Bergstationen kommuniziert werden. Primär gilt es, Rücksicht auf andere zu nehmen und seine Fahrweise dem eigenen Können, den Wetter- und Schneeverhältnissen sowie der Anzahl der Leute auf der Piste anzupassen.

Alkohol stellt einen Risikofaktor für Stürze dar und beeinflusst besonders in höheren Lagen die kognitiven und motorischen Fähigkeiten negativ.

Tempolimits sind kaum realisier- und kontrollierbar. Aber das Bewusstsein für Geschwindigkeit muss geschult werden: Viele wissen nicht, dass sie oft mit 50 km/h unterwegs sind – bei einer Kollision entspricht das einem Sturz aus zehn Metern Höhe. Zur Bewusstseinsförderung sollten in den Skigebieten regelmäßig Tempomessungen gemacht werden.

Kinder sollten spielerisch auf die Gefahren im Schneesport vorbereitet werden – wie das in den Schneesportschulen und in unseren Vereinen gemacht wird. Als Eltern sollte man mit ihnen nicht zu stark frequentierte Pisten wählen.
Wichtig ist auch eine einwandfreie und komplette Ausrüstung. Dazu gehört vor allem ein Helm.

Ein Helm empfiehlt sich für alle. Handgelenksschoner sind Snowboardern zu empfehlen – allerdings sollten sie keine Hartschalen enthalten, besser sind flexible Stützen. Rückenprotketkoren schützen zwar vor direkten Schlägen, nicht aber vor Stauchverletzungen – und die sind viel häufiger.

Wichtig ist die Beratung im Fachgeschäft. Es ist nicht sinnvoll als Anfänger mit einem Racingski zu fahren. Die Bindung sollte ebenfalls jährlich am elektronischen Einstellgerät überprüft werden und dabei sollte man ehrlich sein Fahrkönnen schildern, damit die Einstellung auch entsprechend passt. Die Kanten sollte man ebenso regelmäßig schleifen lassen. Auch ein frischer Wachsbelag lässt die Ski wieder leichter gleiten.

Zuerst muss man die Unfallstelle absichern und erst im Anschluss Erste Hilfe leisten. Wichtig: Das Unfallopfer warmhalten. Dann den Notruf alarmieren. Die SOS-Nummer ist auf dem jeweiligen Skipistenprospekt angeführt. Es kann auch jemand zur nächstgelegenen Liftstation fahren und den Rettungsdienst verständigen. Die Alpinnotrufnummer 140 sollte benutzt werden, wenn man außerhalb eines gesicherten Skigebietes ist.

Die Pistenrettung bzw. die Leitstelle entscheidet über den Einsatz eines Hubschraubers. Meist erfolgt dies bei schweren Verletzungen oder im freien Skiraum. Die Kosten werden nur zu einem geringen Teil von der Krankenkasse ersetzt. Sie müssen im Wesentlichen vom Verunfallten bezahlt werden. Mit der Ski Austria Card ist man entsprechend unfallversichert.

Jeder an dem Unfall Beteiligte ist zur Ausweisleistung verpflichtet. Fahrerflucht wird ebenso geahndet wie im Autoverkehr. Im Ernstfall meldet man den Unfall bei der nächsten Polizeidienststelle. Es wird versucht, die Verschuldensfrage zu klären und wenn grobes Fehlverhalten vorliegt, entscheidet ein Gerichtsverfahren. Ski Austria-Mitglieder sind haftpflichtversichert und genießen zudem eine kostenlose Rechtsschutzberatung.

Der Unfall sollte umgehend der Versicherung gemeldet werden. Das geht ganz unkompliziert über die Online-Schadensmeldung. Wir überprüfen im Anschluss die aktuelle Mitgliedschaft und leiten die Unterlagen direkt an die Versicherung weiter.

Man sollte vor allem die Rumpf- und Beinmuskulatur stärken. Übungen findest Du hier

Wir empfehlen schon in der Früh vor dem Skitag Aufwärmübungen für die Muskeln und Gelenke. Vor dem Fahren sollte man die Arme schwenken und dabei in die Knie gehen, Ellbogen und Handgelenke bewegen. Zum Schluss noch Ober- und Unterschenkel dehnen, und die Ski rechts/links abwechselnd aufkanten. Übungen dazu findest Du hier.